Bücher und Medien

Elefantenliteratur

Bücher und Medien

Den Inhalt meines Bücherregales kann ich uneingeschränkt empfehlen. Einige neuere und einige alte Bücher möchte ich nochmal gesondert aufführen.

Olivier Kugler: Mit dem Elefantendoktor in Laos, Edition Moderne, 2013
Der Illustrator hat eine Woche lang die Mobile Vets Clinic, in der Provinz Sayaboury in Laos begleitet. Mit einem Ambulanzfahrzeug werden die Elefanten an den Orten, an denen sie arbeiten, aufgesucht und medizinisch versorgt. Dieser Service ist kostenlos für die Elefantenbesitzer und durch die NGO Elefantasia und das Elephant Conservation Center ermöglicht. Der Reportage-Comic ist toll gezeichnet und bietet einen interessanten Einblick in die asiatische Elefantenkultur an der Schwelle zur Moderne.
http://www.editionmoderne.ch/de/68/Kugler/260/mit-dem-elefantendoktor-in-laos.html

Fred Kurth: Von Elefanten und Menschen, Haupt, 2014
http://www.haupt.ch/Verlag/Buecher/Natur/Tiere/Von-Elefanten-und-Menschen.html
Aktuelles Buch von einem der profundesten Kenner des asiatischen Elefanten, schön gemacht, sehr lesenswert für alle, die es genauer wissen wollen.
Auch das alte Elefantenbuch war schon toll.

Steve Bloom: Elefanten, Knesebeck
Großartige Fotos von dem berühmten Fotografen. Beim Verlag vergriffen, aber online zu bekommen.

Caitlin O’Connell: The Elephants Secret Sense, 2008
http://www.caitlineoconnell.com/secret-sense.php
Die Autorin beobachtet seit vielen Jahren die Elefanten in Etosha in Namibia. Dieses toll geschriebene Buch widmet sich ihrer Kommunikation. Elefanten nutzen Infraschall und hören auch mit den Füßen. Über spezielle Rezeptoren können sie Schallwellen über den Boden, auf dem sie stehen, wahrnehmen. Weiter Bücher der Autorin finden Sie auf ihrer Webseite.

Katy Payne: Silent Thunder, 1998 Deutsch: Stiller Donner, 2001
Auch dieses Buch widmet sich der Elefantensprache. Ursprünglich aus der Walforschung kommend, hat sich Katy Payne heute der Elefantenforschnug verschrieben. Hier beschreibt sie die ersten Feldversuche mit Infraschall. Mit einigen Kollegen ist sie heute im Elephant Listening Project der Cornell University engagiert.

Karl Gröning und Martin Saller: Der Elefant in Natur und Kulturgeschichte, 1998
Ein toll bebildertes und umfassendes Buch, das sämtliche Aspekte rund um Elefanten erläutert.
Online zu bekommen.

Iain Douglas-Hamilton: Unter Elefanten. 1975
Immer wieder toll! Ein Grundlagenwerk. Gebraucht zu bekommen.
Die von ihm ins Leben gerufene Organisation ist Save The Elephants, widmet sich umfassend allen Aspekten von Forschung und Artenschutz, und stellt auch eine umfangreiche wissenschaftliche Datenbank zur Verfügung.

Cynthia Moss: Das Jahr der Elefanten: Tagebuch einer afrikanischen Elefantenfamilie, 1992
Cynthia Moss: Die Elefanten vom Kilimandscharo. Dreizehn Jahre im Leben einer Elefantenfamilie, 2000
Beide Bücher von Cynthia Moss sind toll geschrieben und geben einen differenzierten Einblick in das Leben der Elefanten in Amboseli.
Ihr letztes Buch habe ich noch nicht gelesen. Es ist eine Auswertung von 35 Jahren wissenschaftlicher Feldarbeit in Amboseli.
Cynthia J. Moss, Harvey Croze, and Phyllis C. Lee (eds): The Amboseli Elephants : A Long-Term Perspective on a Long-Lived Mammal. 2011
ISBN: 9780226542232 eISBN: 9780226542263.  Publisher: University of Chicago Press.

Mark Shand: Travels On My Elephant. 1992
Der deutsche Titel Auch Elefanten weinen passt nicht so recht zu diesem spannend geschriebenen Buch von einem Abenteurer, der sich während seiner Reise unsterblich in seinen extra für die Unternehmung gekauften Elefanten Tara verliebt hat. Nach seinem Reiseabenteuer wurde er zu einem bekannten englischen Elefantenschützer und gründete die NGO The Elephant Family.
Mark Shand: Elephant Queen. 1996
Hier besucht der Autor die indische Elefantenexpertin Parbati Barua aus Kaziranga und folgt mit ihr eine neue Route. Während dieser Reise gewinnt der Leser an der Seite von Autor und Expertin einen differenzierten Einblick in die damalige Situation der Elefanten im Nordosten Indiens.

J.H. Williams: Elephant Bill, 1950
J.H. Williams: Bandoola, 1953
Die beiden autobiografischen  Bücher entführen den Leser in eine vergangene Zeit, in der England noch in Fernost Kolonien hatte, und in der Elefanten und Menschen im Arbeitsalltag noch eng zusammenlebten. Der Autor war von 1920 bis nach dem zweiten Weltkrieg im kolonialen Burma tätig. Zunächst in der Holzindustrie, war er verantwortlich für die Elefantencamps seiner Firma und alle Elefanten dort. Durch seine enge Zusammenarbeit mit den Mahouts und den einheimischen Elefantenleuten hatte er sich ein umfangreiches Wissen über Elefanten, deren Training und ihre medizinische Versorgung angeeignet. Er wurde so zum führenden englischen Elefantenexperten im Burma seiner Zeit und erhielt daher seinen Namen Elephant Bill. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er mit seinen Elefanten-Mahout-Teams für die englische Armee. Es gelang ihm eine spektakuläre Flucht vor der japanischen Armee mit einem Treck aus Menschen und Elefanten über die steilen Berge nach Nordindien. Der Rückweg abgeschnitten durch die japanischen Truppen, entkamen die Flüchtenden über eine scheinbar unüberwindbare, steile Felswand hinweg. In Elephant Bill beschreibt er seine Jahre von 1920 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Es ist ein einzigartiges, zeitgeschichtliches Dokument, spannend geschrieben, mit differenzierten Beobachtungen und Beschreibungen der Elefanten, und der Zusammenarbeit von der Mahouts mit ihren Tieren. Ein bemerkenswerter Handlungsstrang betrifft den Elefanten Bandoola und seinen Mahout Po Toke. Die beiden fallen ihm auf, weil sie anders miteinander umgehen als die anderen Mahout-Elefanten-Teams. Es stellt sich heraus, dass Po Toke seinen Elefanten als Jungtier nicht gebrochen hat, sondern ihn „gentle,“ also mit beharrlicher Freundlichkeit erzogen hat. Es sind schließlich Bandoola und Po Toke, die den Treck aus Elefanten und Menschen über die Klippe hinweg anführen. Den beiden ist das zweite Buch Bandoola gewidmet, dass sich außerdem durch seine herausragenden Illustrationen von Henry C. Pitz auszeichnet. Mit etwas Glück online zu bekommen.

Filme

Es laufen immer wieder interessante Dokumentationen im Fernsehen, daher möchte ich das Augenmerk nur auf zwei historische Filme richten. Die sind aber sicher nicht nach jedem Geschmack.

Elephant Boy (Elefanten Boy), Abenteuerfilm von  Robert J. Flaherty und Zoltan Korda, 1937
Nach der Geschichte Toomai of the Elephants aus The Jungle Books von Rudyard Kipling. Der Film ist schon als filmhistorisches Dokument bemerkenswert. Im Geist der Kolonialzeit gedreht, zeigen die historischen Aufnahmen Elefanten, eingebunden in ihre Arbeitskultur, eingebettet in die Landschaft Mysores in Indien. Die Khedda – das Einfangen der wilden Elefanten – am Ende des Films ist allerdings herzzerreissend und traurig. Sie empören das tierschützende Gemüt des heutigen Betrachters. Auf Deutsch als DVD erhältlich. Hier kann man den Film in der Originalversion online ansehen: https://archive.org/details/ElephantBoy

Chang. A Drama of the Wilderness. Stummfilm von 1927 von Merian C. Cooper and Ernest B. Schoedsack. Oskar prämiert (1928). Chang ist thailändisch für Elefant. Der halbdokumentarische Film ist mit Laiendarstellern gedreht und zeigt die Lebenskultur der thailändischen Bauern im Issan im Nordosten Thailands zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit Glück online zu bestellen.