Elfenbeinverbrennung in Kenia

Gestern wurden in Nairobi 105 Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein und eine Tonne Horn von Nashörnern in einer medienwirksamen Aktion verbrannt. Mehr als 8000 Elefanten wurden für diese Stosszähne getötet.
Die Verbrennungen dauern bis heute an und wurden durch die kenianische Naturschutzbehörde KWS zusammen mit der kenianischen Regierung und der Organisation Stop Ivory lange vorbereitet. Der Verbrennung ging eine zweitägige Naturschutzkonferenz in Nairobi voraus. Außer Kenias Präsident Uhuru Kenyatta haben auch Präsident Ali Bongo Ondimba aus Gabun sowie Ugandas Präsident Yoweri Museveni teilgenommen.

Weil Kenia sich nicht an dem illegalen Handel mit Elfenbein beteiligen will, habe die Regierung beschlossen, sämtliche beschlagnahmten Bestände zu kodieren und danach zu verbrennen, und fordert ein absolutes weltweites Handelsverbot. Eigentlich ist der Handel mit Elfenbein seit 1989 durch das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES verboten. Allerdings erlauben einige Länder Südostasiens, auch Hauptabnehmer China, den Weiterverkauf von Elfenbein. Gegen diese Praxis protestiert Kenia, denn dadurch würde die Wilderei immer weiter angeheizt.

Fakt ist, dass die organisierte Wilderei in Afrika hochtechnologisch ausgerüstet ist, besser als die Wildschutzbehörden. Sie kommen mit Helikoptern und Maschinengewehren, Schnellfeuerwaffen und Nachtsichtbrillen und sind so den Schutzbehörden oftmals überlegen. Um die Chancen der Wildschützer zu verbessern, wäre eine finanzielle Unterstützung der Organisation durch die Regierung wünschenswert. Hätte mit dem Geld, das ein Verkauf der Stoßzähne gebracht hätte, der KWS besser ausgestattet werden sollen? Darüber diskutieren Medien und Kommentatoren. Kann man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?

Ich persönlich denke, dass nur ein radikales und absolutes Handelsverbot in allen Ländern – ohne Schlupflöcher für windige Juristen – und eine soziale Ächtung von Elfenbeinbesitz die Nachfrage nach Elfenbein eindämmen wird. Und damit auch die Wilderei beenden könnte. Aber dazu gehört meiner Ansicht nach auch ein Verbot der Trophäenjagd, die sehr lukrativ ist und vielen besonders schönen, reifen Elefanten ein Ende bereitet. Das ist eine biologische Katatstrophe, sowohl für den Genpool wie für das soziale Gedächtnis der Elefantencommunity.

Elefanten und Nashörner und die ganze Tierwelt in afrikanischen Staaten gehören zunächst einmal sich selbst – aber darüber hinaus sind sie ein nationales Naturgut der Länder, in denen sie leben, sie gehören allen Menschen in Kenia, Uganda, Gabun, Tansania…. und nicht einigen wenigen, die meinen sich auf schmutzige Art und Weise bereichern zu wollen. Nicht zuletzt werden mit Wilderei auch Krieg, Terror und Unterdrückung finanziert.
Bei der Bekämpfung von Wilderei geht es um mehr als um Stoßzähne!

Wann werden Elefanten und Nashörner und die Landschaften, in denen sie leben, in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen? Was wäre eine Welt ohne Elefanten? Wollen wir in so einer Welt leben???
Ich nicht.

Eine Sammlung von online Artikeln und Videos findet sich unter:
https://news.google.ch/news/story?ncl=dfB28IItyeEwzgMKaPpH2CxxjhmtM&ned=de_ch
Das Statement der kenanischen Naturschutzbehörde KWS auf Englisch können Sie hier nachlesen:
http://kws.go.ke/worthmorealive/